Newsletter November 2023

27.10.2023

Hier kommt der monatliche Newsletter. Der Terminplan für November findet sich hier.


- Nachgedacht: "Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde." (Jesaja 43,19)
Letzten Montag ist mir dieser Vers auf der Herbsttagung des Pfarrervereins begegnet. Vor etlichen Jahren war er auch mal Jahreslosung. Wenn ich an die Veränderungen in der Kirche denke, an den Schwund an Hauptamtlichen in den nächsten Jahren, an die Umwälzungen und Einschnitte, an Veränderungen und Abschiede von Gewohntem und manchmal auch Liebgewonnenem, dann ist das Gefühl von übrigbleibender Wüste und Einöde vielleicht gar nicht so weit weg.
Aber gerade deshalb will ich an dieser Verheißung festhalten, dass Gott Wege, Lauf und Bahn finden wird, wo unsere Füße, unsere Gemeinden gehen können. Auch wenn sich vieles ändert. Und ich möchte aufmerksam werden für die neuen Pflänzchen, die neuen Chancen, die in den Veränderungen auch liegen, wie unsere Regionalgottesdienste, wie unser CVJM, wie viele Begegnungen über die bisher engen Gemeindegrenzen hinweg. Und ich will Zeit haben, diese Pflänzchen zu entdecken, zu hegen und zu pflegen, auch wenn es das Loslassen von manchem bisherigen bedeutet.
In diesem Sinne wünsche ich euch/Ihnen eine behütete, gesegnete Zeit,
Martin Völkel

- Pfarreigründung: Es war ein langer, auch beschwerlicher Weg mit vielen Sitzungen, mit vielem Nachdenken, auch mit Auseinandersetzungen. Doch letzten Mittwoch, 25.10.2023, war es soweit. Die fünf Kirchenvorstände haben die gemeinsame Pfarrei Leinleiter- und Aufseßtal mit den Kirchengemeinden Aufseß, Brunn, Heiligenstadt, Unterleinleiter und Wüstenstein beschlossen.
Auf dem angehängten Terminplan steht schon einmal der neue Name zum Gewöhnen. Der Sitz der Pfarrei mit dem Pfarramt ist dann Heiligenstadt. Im Laufe des nächsten Jahres werden hier auch die drei Pfarrämter zusammengelegt. Auch das wird manches vereinfachen, weil Informationen dann an einer Stelle zusammenlaufen und nicht an drei Orten abgefragt werden müssen (um zB den Gottesdienstplan zu erstellen).
In der beschlossenen Kooperationsvereinbarung ist der formalrechtliche Teil geregelt. Die Organisationsvereinbarung regelt das gemeinsame Miteinander und die beiden Anhänge enthalten eine Bestandsaufnahme an Aktivitäten Haupt- und Ehrenamtlicher, die Liste aller angestellten Mitarbeitenden, den gesamten Gebäude- und Grundstücksbestand und eine Aufteilung gemeinsamer Kosten.
Die beschlossene Pfarreigründung wird nun dem Dekanatsausschuss vorgelegt, der auf seiner nächsten Sitzung zustimmen muss (da er ja im Rahmen der Landesstellenplanung die Verteilungsbeschlüsse fasst, müssen Pfarreiveränderungen auch in seine Überlegungen passen und von ihm genehmigt werden). Da wir mit unserer Pfarreigründung aber auch dessen Wünschen für den Verteilungsbeschluss entsprechen, dürfte das kein Problem sein. Dann wird der Antrag zur Pfarreigründung dem Landeskirchenamt in München vorgelegt. Das prüft, ob formal alles passt. Und wenn das zeitlich zügig geht, startet die neue Pfarrei zum Jahreswechsel.

- Kirchenvorstandswahl 2024: Die vorbereitenden Beschlüsse laufen gerade. Im Zuge der Pfarreigründung wird es auch hier Neuerungen geben. Für die Wahlperiode 2024-2030 werden zwei gemeinsame Kirchenvorstände gebildet. Einer umfasst die Gemeinden Aufseß, Brunn und Heiligenstadt und einer die Gemeinden Unterleinleiter und Wüstenstein. Durch feststehende Quoten wird gewährleistet, dass jede Gemeinde im gemeinsamen Kirchenvorstand auch gut repräsentiert ist. Die dann zwei Pfarrer der neuen Pfarrei sind in beiden Kirchenvorständen Mitglieder.
Für den gemeinsamen Kirchenvorstand Unterleinleiter und Wüstenstein wurde sich schon geeinigt auf je 3 zu wählende und je einen zu berufenen Kirchenvorsteher. Bei uns muss das noch ausgelotet werden. Denn die Gemeinden sollen in dem gemeinsamen Gremium „abgebildet“ sein, und doch darf ein Gremium auch nicht zu groß sein. Die Balance zwischen einerseits „wir vertrauen einander und haben einander im Blick“ und andererseits einem stimmigen „repräsentiert sein“ der einzelnen Gemeinden muss sich noch finden. Für das Miteinander der beiden neuen gemeinsamen Kirchenvorstände wird es wie bisher auch eine Steuerungsgruppe geben, die das Ganze der Pfarrei im Blick behält und gemeinsame Anliegen vorbereitet.
Ich zitiere meinen Amtsbruder Thomas Bruhnke aus seinem gestrigen Rundbrief in Heiligenstadt:"Natürlich vertritt ein Kirchenvorstand „seine“ Gemeinde im Gesamt, und doch müssen wir alle lernen, das Gesamt ebenso im Blick zu haben und die „Glaubensgeschenke“, Engagements und Bedürfnisse anderer Gemeinden zu würdigen und zu stützen. Unzufriedenheit und Fordern schaffen noch keine Ideen, wie man den gemeinsamen Weg festigen kann und wie man verbessern kann, was momentan nicht behagt, wie z.B. einen Gottesdienstplan mit ungewohnten o. unbequemen Zeiten. Was der eine fordert, muss i.d.R. der andere bezahlen ... und genau so soll es ja nicht sein ..."

- Gottesdienstplan: Seit August läuft unser neuer Plan, der für alle gewöhnungsbedürftig ist. Er versucht, alle Gottesdienststandorte gleich zu behandeln, was zu den wechselnden Zeiten führt. Und er versucht, bei größer werdenden Aufgaben, aber weniger vorhandenem Personal, den dafür nötigen Freiraum zu schaffen, indem an normalen Sonntagen nur ein Pfarrer Gottesdienste hält und vorbereiten muss. Von diesen Grundprämissen wollen wir nicht ab rücken.  Gerade aber an den Fest- und Feiertagen, im Zusammenspiel von Chören und Traditionen, von gewohnten Uhrzeiten, vom Kindergottesdienst... finden sich auch manche Punkte, wo es noch hakt und klemmt. Deshalb werden wir im November / Dezember auch den Plan mittels einer Umfrage auswerten, um solche Knackpunkte zu finden und zu schauen, wo justiert werden muss. Das wird aber immer nur gehen, wenn das Ganze im Blick bleibt. Wie Thomas oben schrieb, wo einer fordert, wird ein anderer hergeben müssen.

Soweit die Informationen und Neuigkeiten aus Aufseß & Brunn und der neuen Pfarrei.
 
Behüt Sie / euch unser Gott, liebe Grüße,
Pfr. Martin Völkel